Die erfolgreiche Übernahme von Unternehmen auf der ganzen Welt erfordert mehr als nur ein Scheckbuch. Der richtige Käufer sollte sowohl einen tiefen Respekt vor den Führungskräften haben, die ihre Unternehmen von Grund auf aufgebaut haben, als auch ein eigenes Verständnis für den Markt, in dem er tätig werden möchte. Aus diesem Grund verlässt sich die Volaris Group beim Aufbau von Beziehungen zu Geschäftsinhabern und beim Onboarding neu erworbener Unternehmen so stark auf Führungskräfte wie Ricardo Pinho. In den 25 Jahren, die er in der brasilianischen Softwarebranche verbracht hat, hat sich Pinho auf alles konzentriert, von Servicebereitstellung und Kundenerfolg bis hin zu ERP-Geschäftssystemen und digitalen Transformationsprojekten. Im Jahr 2023 kam er als Group Manager zu Volaris mit dem Ziel, Unternehmen, die ihre Unabhängigkeit auf lokaler Ebene bewahren wollen, die Vorteile der Zugehörigkeit zu einer globalen Organisation zu bieten. Pinho hat sich mit Acquired Knowledge zusammengesetzt, um seine einzigartige Sicht auf die lateinamerikanische (LATAM) Softwarelandschaft zu schildern, über seinen Karriereweg nachzudenken und zu erklären, was Volaris seiner Meinung nach Unternehmen in seinem Heimatland und darüber hinaus zu bieten hat.
Was hat Sie dazu bewogen, die Rolle des Group Managers bei der Volaris Group mit Schwerpunkt auf dem lateinamerikanischen Markt anzunehmen?
Die Chance, zu lehren und zu lernen, hat sich für mich wirklich gelohnt! In meiner Rolle widme ich meine Zeit dem Erfahrungsaustausch mit außergewöhnlichen Führungskräften aus übernommenen Unternehmen und der Pflege von Beziehungen und dem Lernen von neuen Unternehmen in der Region. Außerdem inspiriert es mich, Teil eines globalen Unternehmens zu sein, das kontinuierlich wächst und unterschiedliche Kulturen auf der ganzen Welt umfasst, die alle durch eine gemeinsame Sprache vereint sind: Software! Das echte Engagement des Unternehmens für lebenslanges Lernen hat mich genau im richtigen Moment angesprochen.
Können Sie Ihre Vision beschreiben, wie Sie innerhalb der Volaris-Gruppe das strategische Wachstum auf dem lateinamerikanischen Markt vorantreiben wollen?
Wir lassen uns von den bedeutenden Chancen in der aufstrebenden Softwarebranche in Lateinamerika leiten. So wird beispielsweise allein der brasilianische Softwaremarkt im Jahr 2023 nach Angaben des brasilianischen Verbands der Softwareunternehmen ein Volumen von 20,5 Milliarden US-Dollar erreichen, was das immense Potenzial unterstreicht. Selbst in Mexiko, wo der Markt nur etwa halb so groß ist, sind die Chancen beträchtlich. In diesem Zusammenhang haben wir wichtige Software- und Service-Anwendungsfälle in verschiedenen Sektoren identifiziert, z.B. in der Fertigung, der Anlagenverwaltung, der Erkundung von Ölfeldern und der Überwachung der Landwirtschaft. Diese vertikalen Märkte bieten vielversprechende Möglichkeiten für Volaris, seine Präsenz in Lateinamerika auszubauen. Unser Ansatz besteht darin, das kollektive Fachwissen unseres nordamerikanischen Geschäftsentwicklungsteams mit meinen lokalen Kenntnissen und Erfahrungen zu kombinieren. Durch die Kombination dieser Stärken sind wir in der Lage, uns intensiv mit dem Markt zu befassen und über reine Transaktionen hinauszugehen. Wir wissen, dass Erfolg in Lateinamerika mehr als nur Geschäftsabschlüsse erfordert. Es geht auch darum, persönliche Beziehungen aufzubauen, sich in der lokalen Kultur zurechtzufinden, fließend in der Landessprache zu kommunizieren und dauerhafte Beziehungen aufzubauen, die auf Vertrauen und Transparenz basieren.
Wie können Sie Ihre bisherigen Erfahrungen in der Softwarebranche nutzen, um die Präsenz der Volaris-Gruppe in Lateinamerika zu stärken?
Nach 25 Jahren in der Softwarebranche, in denen ich verschiedene Positionen in ganz Lateinamerika innehatte, bringe ich einen reichen Erfahrungsschatz aus verschiedenen Sektoren wie Versorgungsunternehmen, Konsumgüter, Fertigung, Dienstleistungen, Einzelhandel, Telekommunikation, Steuern und HR-Technologie mit. Ich habe komplexe Geschäftseinheiten mit großen Teams und ehrgeizigen Wachstums- und Rentabilitätszielen geleitet.
Dieses Fachwissen ermöglicht es mir, die bewährten Managementpraktiken der Volaris-Gruppe mit den umfangreichen Erfahrungen der lokalen Unternehmer und Führungskräfte zu verbinden. Darüber hinaus ist mein tiefes Verständnis des lateinamerikanischen Softwaremarktes hilfreich, um strategische Erkenntnisse für unsere Akquisitionsbemühungen zu gewinnen.
Was hat Sie an der Volaris Group gereizt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, geschäftskritische Softwareunternehmen zu erwerben und auszubauen?
Die Softwarebranche ist meine Leidenschaft. Täglich neue Technologien kennenzulernen, ist für mich der größte Nervenkitzel! Außerdem ist es unglaublich bereichernd, mit Unternehmern aus unterschiedlichen vertikalen Märkten zusammenzuarbeiten und sie bei der Verwirklichung ihrer Träume zu unterstützen.
Im Rahmen unserer Buy-and-Hold-Strategie schließen wir nicht nur Geschäfte ab, sondern engagieren uns aktiv für die Förderung des Unternehmenswachstums. Dabei geht es darum, eng mit Gründern oder lokalen Geschäftsführern zusammenzuarbeiten, um ihre Expansion zu erleichtern. Das ist es, was ich bei der Volaris Group gefunden habe – und deshalb bin ich hier.
Wie wollen Sie die Beziehungen zum lateinamerikanischen Markt pflegen und die Zusammenarbeit fördern?
Ich arbeite daran, unsere umfangreiche Sammlung von Fallstudien, die wir über Jahre hinweg bei der Übernahme von Unternehmen gesammelt haben, den Unternehmen in Lateinamerika zugänglich zu machen. Zusammen mit unserem Marketingteam übersetzen wir diese wertvollen Erkenntnisse ins Portugiesische und Spanische, um sie für das lokale Publikum noch relevanter und zugänglicher zu machen.
Aber über die Übersetzung hinaus legen wir auch Wert auf persönliche Beziehungen. Wir treffen uns regelmäßig persönlich mit Maklern und Gründern in der Region, was für den Aufbau eines tieferen Engagements und einer stärkeren Zusammenarbeit entscheidend ist.
Dieser Ansatz steht im Einklang mit den üblichen Geschäftspraktiken der Region und erleichtert die Pflege langfristiger Partnerschaften.
Wie wollen Sie sicherstellen, dass Partner und Kunden in Lateinamerika die höchste Qualität an Service und Support erhalten?
Im Einklang mit der Philosophie der Volaris-Gruppe, die auf Autonomie und Dezentralisierung setzt, wenden wir diesen Ansatz auch in Lateinamerika an. Meine Rolle konzentriert sich darauf, eng mit dem lokalen Führungsteam zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass unsere Partner und Kunden die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen.
Wir stellen ihnen ein umfassendes Toolkit mit Ressourcen und Best Practices zur Verfügung, um den Kundenservice zu verbessern. Durch die Kombination von lokalem Support und globaler Expertise stärken wir die Beziehungen zu unseren Geschäftspartnern und bieten unseren Kunden in ganz Lateinamerika außergewöhnlichen Service.
Was reizt Sie am meisten an der Arbeit mit dem breit gefächerten Unternehmensportfolio der Volaris Group, das sich über verschiedene Branchen erstreckt?
Die kontinuierlichen Lern- und Wachstumsmöglichkeiten, die Volaris bietet, sind unglaublich motivierend. Wie bereits erwähnt, ist die Erfahrung, jeden Tag zu lehren und zu lernen, sehr erfüllend.
Die Volaris-Gruppe hat außerdem eine bemerkenswerte Erfolgsbilanz bei der Förderung von Talenten. Mehr als 80 % der Führungskräfte kommen aus übernommenen Unternehmen oder wurden intern befördert, was ein greifbares Gefühl von Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten schafft. Dieser Aspekt ist besonders motivierend und sorgt dafür, dass wir unsere zukünftigen Karrierewege innerhalb des Unternehmens aktiv mitgestalten können.
Welche Rolle wird die Technologie Ihrer Meinung nach bei der Förderung von Innovation und Wachstum innerhalb der lateinamerikanischen Aktivitäten der Volaris-Gruppe spielen?
In der heutigen Welt ist Technologie unverzichtbar, um unseren Kunden zu helfen, ihr Geschäft auszubauen, die Rentabilität zu steigern oder beide Ziele gleichzeitig zu erreichen. Bei der Volaris-Gruppe setzen wir kontinuierlich auf Spitzentechnologien, um Innovationen in unseren Geschäftsbereichen voranzutreiben.
Im ersten Quartal dieses Jahres haben wir ein Gipfeltreffen veranstaltet, bei dem wir uns mit künstlicher Intelligenz (KI) befasst haben – einem Top-Trendthema, das auf der Agenda jedes Geschäftsführers steht. Wir verfolgen einen kollaborativen Ansatz: Unser Wissen wird geteilt, und wir lernen aus den Erfolgen und Misserfolgen anderer. Dadurch kultivieren wir ein Umfeld, das Innovationen in unseren Unternehmen fördert. Diese Herangehensweise wird zweifellos auch die Innovationskraft in unseren lateinamerikanischen Niederlassungen stärken.
Wie geht die Volaris-Gruppe bei der Übernahme von Unternehmen auf dem lateinamerikanischen Markt an die kulturelle Integration heran, und welche Schritte werden unternommen, um die Identität und die Werte der übernommenen Unternehmen zu bewahren?
Bei der Übernahme von Unternehmen auf dem lateinamerikanischen Markt verfolgt die Volaris-Gruppe wie überall sonst auch einen umfassenden Ansatz zur Integration. Eine zentrale Initiative ist unser Programm Volaris 101, das Führungskräfte kürzlich erworbener Unternehmen sechsmal pro Jahr an verschiedenen globalen Standorten zusammenbringt. Während dieses dreitägigen Programms lernen die Teilnehmer Methoden und Best Practices kennen, die auf die Geschäftstätigkeit der Volaris-Gruppe zugeschnitten sind.
Unsere Philosophie bei der Übernahme von Unternehmen legt besonderen Wert darauf, ihre Identität und Werte zu bewahren. Wir halten erworbene Unternehmen langfristig, während wir ihnen ermöglichen, autonom und dezentral zu operieren. So stellen wir sicher, dass die einzigartige Identität jedes Unternehmens erhalten bleibt und gleichzeitig ein Gefühl der Kontinuität und des Respekts für ihr Erbe gefördert wird.
Könnten Sie ein Zeugnis oder eine Erfolgsgeschichte von Softwareunternehmen in Lateinamerika nennen, die von der Volaris-Gruppe übernommen wurden, und die Vorteile und Ergebnisse hervorheben, die sie erfahren haben?
Auf jeden Fall! Ein großartiges Beispiel ist die Erfolgsgeschichte von Apdata, einem führenden Softwareunternehmen in Lateinamerika, das vor etwa fünf Jahren von der Volaris-Gruppe übernommen wurde. Die Fallstudie zeigt die greifbaren Vorteile und Ergebnisse, die das Unternehmen seit der Übernahme erzielt hat. Für detailliertere Einblicke empfehle ich Ihnen die Lektüre der kürzlich veröffentlichten Fallstudie von Apdata.
Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Auf welchen Aspekt Ihrer neuen Rolle freuen Sie sich am meisten und warum?
Das ist auch der Grund, warum ich zu Volaris gekommen bin. Die Möglichkeit, zu lehren und zu lernen, war für mich schon immer unglaublich bereichernd.